Digitaler Erstkontakt

Mit KI Beratungsanliegen auf den richtigen Weg bringen

Um den Zugang zu passenden Beratungsangeboten zu verbessern, wird im Projekt "Digitaler Erstkontakt" ein automatisiertes Dialogsystem mit dem Namen „guide.me – smarte Wege in die Beratung“ entwickelt und evaluiert. Es ermöglicht als ständig verfügbare Kontaktmöglichkeit, Ratsuchende direkt an eine Beratungseinrichtung zu vermitteln, die den inhaltlichen wie strukturellen Anforderungen des Anliegens entspricht. Der Einsatz als Chat- bzw. Telefonbot wird in einer ersten Phase im Bundesverband erfolgen, in einer zweiten Phase ab dem Herbst 2024 auch in einer Partnerorganisation, die selbst Beratungsstellen betreibt.

Dabei werden Werkzeuge zur Verarbeitung natürlicher Sprache als Spielart einer klassischen KI genutzt. Eine solche unterscheidet sich von den aktuell oftmals diskutierten generativen KIs dadurch, dass kein neuer Inhalt durch die Technologien selbst generiert wird, sondern diese lediglich Nutzer*innen-Eingaben in natürlicher Sprache verarbeitet. Die Ausgaben des Systems werden hingegen im Entwicklungsprozess vollumfänglich durch menschliche Akteure entwickelt und kuratiert, um ein Höchstmaß an Kontrolle über das Verhalten sicherzustellen. Entwicklung, Erprobung und Evaluation werden im Rahmen eines agilen Prozesses realisiert, in dem kontinuierlich Anforderungsanalyse, Gestaltung und Realisierung von Funktionalitäten im Rahmen kurzer Feedback- und Lernzyklen ermöglicht werden.

Projektziele lassen sich einerseits auf fachlich-inhaltlicher, andererseits auf materialer Ebene bestimmen. Fachlich-inhaltlich gilt es, Klient*innen umstandslos an für ihre Anliegen passende Beratungsangebote zu verweisen und somit Wegverluste zu minimieren; Fachkräfte sollen bezüglich Verweisberatungen und administrativer Aufgaben entlastet werden. Ein weiteres Ziel besteht darin, Gelingensbedingungen für die Gestaltung sowie die Akzeptanz innovativer, digitaler Lösungen für das bzw. im Sozialwesen zu identifizieren. Auf materialer Ebene ist angestrebt, eine auch praktisch nachnutzungsfähige Open Source Software sowie einen domänenspezifischen Trainings-Datensatzes unter einer offenen Lizenz zu veröffentlichen. Die Gestaltung nachnutzungsfähiger Fachinformationen und Arbeitshilfen aus dem Gestaltungsprozess sowie eine Konsolidierung von Datenbeständen innerhalb des Verbandes stellen weitere Ziele dar.

Das Projekt findet im Rahmen der Förderrichtlinie zur Förderung von Künstlicher Intelligenz für das Gemeinwohl des BMFSFJ statt.

Laufzeit: 1.1.2023 bis 31.12.2025

Projektleitung: Lars-Arne Raffel (lars-arne.raffel[at]profamilia.de)

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