Mädchenarbeit, das ist Jugendarbeit, die sich spezifisch an den Lebenslagen der weiblichen Jugendlichen ausrichtet und sie bei der Entwicklung von Selbständigkeit und Selbstbewusstsein unterstützt. Sie bezeichnet die geschlechtsbewusste pädagogische Arbeit weiblicher Pädagoginnen mit Mädchen. Sie gründet in der Tatsache, dass Mädchen und Jungen eine unterschiedliche psychosexuelle Entwicklung durchlaufen und sich an den vorgegebenen Rollenmustern orientieren. Das heißt Mädchen orientieren sich vornehmlich an Frauen oder weiblichen Jugendlichen.
In den Workshops und in den Mädchengruppen wird mit den Kindern bzw. Jugendlichen altersangemessen zu verschiedenen Themen gearbeitet. Umfang und Dauer des Angebots richtet sich nach den Themenbausteinen, die behandelt werden sollen. Für die Gruppenarbeit kann die pro familia Beratungsstelle Schweinfurt einen Gruppenraum zur Verfügung stellen.
Mädchen haben hier die Gelegenheit, sich in einem geschützten Rahmen offen und ehrlich über ihre Hoffnungen und Ängste, gute und schlechte Erfahrungen im Bereich von Liebe, Partnerschaft und Sexualität zu sprechen.
Themen und Ziele sexualpädagogischer Mädchenarbeit
Die Inhalte werden gemeinsam mit der beauftragenden Institution bzw. mit den Erziehungsberechtigten ausgewählt.
Eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen und äußern lernen
Fremdwahrnehmung und Empathie schulen
Sexualaufklärung im allgemeinen und eine Auseinandersetzung mit den körperlichen und sozialen Entwicklungsunterschieden zwischen Mädchen und Jungen
Mädchen-Sein – Frau werden, sexuelle Identität, Hetero- und Homosexualität
Den eigenen Körper kennen lernen, in akzeptieren und mögen lernen
Sprache über Freundschaft, Liebe, Sexualität finden
Mädchen- und Frauenbilder, weibliche Vorbilder
Verantwortliche Beziehungen, Partnerschaft, Ehe
Selbstbestimmte, lustvolle Sexualität erlernen
Wissen über das andere Geschlecht erhalten
Verschiedene Lebensentwürfe als Frau kennen lernen, Werte, Normen und Rollenbilder hinterfragen lernen
Vor Krankheit und ungewollter Schwangerschaft schützen
Grenzverletzungen, Sensibilisierung für eigene und fremde Grenzen, lernen Grenzen zu setzen, „nein zu sagen“.
Schutz vor sexualisierter Gewalt