Anders? Normal!

Jeder Mensch ist einzigartig und damit anders als seine Mitmenschen. Viele Unterschiede sind für uns selbstverständlich. Sie bereichern uns und machen das Miteinanderleben spannend und abwechslungsreich. 

Unterschiede können Angst machen oder sind schwer zu verstehen. Trotzdem muss man sie respektieren und ernstnehmen.

Einigen Menschen fällt es schwer, die Vielfalt in Liebe und Sexualität zu akzeptieren und damit umzugehen. Aber Vielfalt in Liebe und Sexualität ist normal. Weil die Menschen so verschieden sind. Es ist normal, dass es unterschiedliche sexuelle Orientierungen gibt. Und es ist normal, dass es unterschiedliche Geschlechtsidentitäten gibt.

 

Bisexualität

Wenn jemand sich selbst als bisexuell bezeichnet, dann meint die Person damit, dass sie sich in Menschen aller Geschlechter verliebt, also zum Beispiel mal in einen Mann und mal in eine Frau (beziehungsweise mal in einen Jungen, mal in ein Mädchen). 
Wie oft sich ein bisexueller Mensch in Menschen des eigenen oder eines anderen Geschlechts verliebt, kann sehr unterschiedlich sein. Manche Jugendliche entdecken schon in der Pubertät, dass sie bisexuell sind. Bisexualität ist eine sexuelle Orientierung, die häufiger vorkommt als viele Menschen glauben.

Homosexualität

Homosexualität ist ein anderes Wort für Gleichgeschlechtlichkeit und bedeutet eine sexuelle Vorliebe für Menschen, die das gleiche Geschlecht haben. Umgangssprachlich nennt man homosexuelle Männer auch Schwule, bei Frauen spricht man von Lesben. Bisexuell nennt man Mensch, die sich sexuell zu beiden Geschlechtern hingezogen fühlen.

Einen gleichgeschlechtlichen Partner zu bevorzugen ist nicht irgendwie "unnormal", sondern eine von vielen Ausdrucksformen der menschlichen Sexualität.

Wenn es Dir auch schon mal so ergangen ist, dass Du zärtliche Gefühle zu jemandem hattest, der dem gleichen Geschlecht angehört, wirst du vielleicht etwas verwirrt gewesen sein. Viele fragen sich in der Zeit, was mit ihnen los ist und ob alles „in Ordnung“ mit ihnen ist.

Manche Mädchen und Jungen fühlen sich nur eine Zeit lang von dem eigenen Geschlecht angezogen, bei anderen bleibt das immer so.

Wenn das bei dir so ist, kann es sein, dass dich Selbstzweifel befallen und du dich fragst, ob mit dir alles „in Ordnung“ ist. Vielleicht hast du Angst „entdeckt“ zu werden und bist unsicher, wie deine Familie oder dein Freundeskreis darauf reagiert.

Kontakt mit anderen lesbischen oder schwulen Jugendlichen (z.B. über spezielle schwul-lesbische Jugendtreffs) aufzunehmen kann dir helfen zu sehen, dass du nicht der oder die einzige bist. Du kannst hier Gleichgesinnte zu finden, die die verstehen und unterstützen. Weitere Hilfe und Unterstützung kannst du bei pro familia-Beratungsstellen erhalten.

Nimm Dir Zeit für Deine Entscheidung. Viele Menschen machen sexuelle Erfahrungen im Laufe ihres Lebens mit beiden Geschlechtern.

Heterosexualität

Die meisten Menschen auf der Welt bezeichnen sich als heterosexuell.
Das bedeutet, sie verlieben sich hauptsächlich in Menschen des anderen Geschlechts. Frauen verlieben sich in Männer, Männer verlieben sich in Frauen. Auch Mädchen und Jungen verlieben sich. Niemand kann dazu gezwungen werden, sich zu verlieben. Entweder es passiert oder es passiert nicht.

Weil Heterosexualität am häufigsten vorkommt, ist sie für viele Menschen
selbstverständlich und „normal“. Viele denken, dass alle anderen
um sie herum auch heterosexuell sind oder so sein müssen,
obwohl das nicht so ist.

Bisexualität

Wenn jemand sich selbst als bisexuell bezeichnet, dann meint die Person damit, dass sie sich in Menschen beider Geschlechter verliebt, also mal in einen Mann und mal in eine Frau (beziehungsweise mal in einen Jungen, mal in ein Mädchen).

Wie oft sich ein bisexueller Mensch in Menschen des eigenen oder des anderen Geschlechts verliebt, kann sehr unterschiedlich sein. Manche Jugendliche entdecken schon in der Pubertät, dass sie bisexuell sind.

Bisexualität kommt häufiger vor, als viele Menschen glauben.

Intersexualität

Wenn sich jemand als intersexuell bezeichnet, dann ist die Person biologisch nicht eindeutig männlich oder weiblich. Es können zum Beispiel gleichzeitig männliche und weibliche Geschlechtsorgane vorhanden sein. Wie genau das innen und außen aussehen kann, ist sehr unterschiedlich.

Manchmal sieht man die Intergeschlechtlichkeit schon beim Baby. Dann wird in der Geburtsurkunde ein D für divers eingetragen.

Neugeborene und Kleinkinder dürfen nicht an den Geschlechtsorganen operiert werden, nur damit sie Merkmale von einem einzigen Geschlecht haben. Die Kinder sollen an einer Entscheidung über ihren eigenen Körper beteiligt werden und mitbestimmen können, wenn sie älter sind. 

In wen sich intergeschlechtliche Menschen verlieben und ob sie sich als intergeschlechtlich, divers, Mädchen oder Junge identifizieren, kann ganz unterschiedlich sein. 

Trans

Trans ist eine Kurzform. Mit der Kurzform werden lange Wörter wie Transidentität und Transgeschlechtlichkeit abgekürzt. 

Worum geht es? Zum Beispiel kann folgendes passieren:

Wenn ein Neugeborenes Penis und Hoden hat, wird in der Geburtsurkunde „männlich“ eingetragen. Das Baby bekommt einen Jungennamen und alle halten es für einen Jungen. Irgendwann später merkt die Person jedoch, dass sie sich nicht fühlt wie ein Junge oder Mann. 

Sie fühlt sich wie ein Mädchen oder eine Frau. Sie möchte gerne als Mädchen oder Frau leben. Sie hat also die Identität eines anderen Geschlechts. Das nennt man transident. Wenn eine transidente Person bestimmt, wie sie angesprochen werden möchte, sollten alle Menschen das respektieren.

Unter bestimmten Voraussetzungen können transidente Menschen in Deutschland den Vornamen und die Angabe zum Geschlecht offiziell ändern lassen. Sie können auch Medikamente nehmen oder sich operieren lassen, um ihr Aussehen ihrer Geschlechtsidentität anzugleichen. In wen sich transidente Menschen verlieben, kann sehr unterschiedlich sein. 

Asexualität

Manche Menschen finden 1000 Dinge interessanter als Sex. Wer überhaupt keine sexuelle Anziehung gegenüber anderen verspürt, den bezeichnet man als asexuell. Asexuelle haben gar kein Interesse oder Verlangen nach Sex. Das bedeutet aber nicht immer, dass sie keinen Sex haben. Manche Asexuelle haben zum Beispiel mit ihrer*m Partner*in Sex, zum Beispiel weil sie ein Kind möchten. Denn Asexualität schließt romantische Beziehungen nicht aus. Asexuelle verlieben sich wie jeder andere – mit Schmetterlingen im Bauch und allem Drum und Dran. Allerdings wünschen sie sich meistens eine Beziehung auf platonischer Basis – also ohne Sex.

Noch Fragen?

Wenn du noch etwas wissen möchtest, wende dich einfach an unsere Online-Beratung oder komme in eine unserer Beratungsstellen. Hier bekommst du Antworten auf deine persönlichen Fragen!

Hilfreiche Links

Jugendnetzwerk Lambda: www.lambda-bb.de

Netzwerk DSD: www.netzwerk-dsd.uk-sh.de

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