Wir bieten Ihnen umfassende Beratung zu Schwangerschaft, Geburt und Elternschaft.

Beratungstermine vereinbaren Sie bitte persönlich oder telefonisch unter 06181 / 21854 während der Sprechzeiten.

Sprechzeiten

Montag und Dienstag: 15 - 18 Uhr

Mittwoch und Freitag: 9 - 12 Uhr

Vereinbarte Beratungstermine finden auch außerhalb dieser Zeiten statt.

Wir bieten folgendes an:

Sie sind schwanger oder werden Vater/Co-Mutter und fragen sich, ob Ihr Kind gesund sein wird?

Sie überlegen, ob Sie vorgeburtliche Untersuchungen möchten und wenn ja, welche?

Sie sind unsicher, was die Ergebnisse für Sie bedeuten und welche Folgen diese haben könnten?

Sie haben Sorge, dass Ihr Kind krank ist oder eine Behinderung haben wird?

 

Wir informieren und beraten Sie bspw. zu folgenden Fragestellungen und Themen:

Vor der Untersuchung:

  • Was genau will ich/wollen wir wissen?
  • Kann die Untersuchung mir/uns dieses Wissen liefern?
  • Welches Risiko bin ich/sind wir bereit bei der Untersuchung einzugehen?
  • Was würde ich/würden wir tun, wenn etwas Auffälliges bei der Untersuchung festgestellt wird?

Während des Wartens auf Ergebnisse:

  • Wie können wir die Zeit des Wartens gestalten?
  • Wie gehen wir mit unseren Ängsten und Zweifeln um?
  • Was tun wir, wenn ........?

Nach der Untersuchung:

  • Was bedeutet der Befund für die Gesundheit des Kindes?
  • Kommt für uns eine medizinische Indikation d.h. ein Spätabbruch der Schwangerschaft in Frage? Welche Bedeutung hat ein Spätabbruch in medizinischer, rechtlicher und psychologischer Hinsicht?
  • Welche Hilfsangebote gibt es, um uns und das kranke oder behinderte Kind zu unterstützen?
  • Welche Möglichkeiten und Hilfen gibt es nach einem Schwangerschaftsabbruch oder Tod des Kindes begleitet zu werden (Stille Geburt)?
  • Wie können wir unsere Partnerschaft in dieser Zeit gestalten und Kraftquellen finden?

Jede schwangere Frau und jedes Paar hat vor, während und nach einem pränatalen Befund ein Recht auf psychosoziale Beratung.

Die Beratung ist freiwillig und kostenlos.

In der Schwangerschaft

Für viele Frauen und Paare erfüllt sich mit der Schwangerschaft ein großer Lebenswunsch.

Doch die Feststellung einer Schwangerschaft kann zunächst verwirrende, ambivalente Gefühle oder auch Erinnerungen an eine vorausgegangene belastete Schwangerschaft auslösen. Gefühle von Unsicherheit, Selbstzweifeln und Angst vor der bevorstehenden Lebensveränderung können auftreten.

Psychische Probleme, Krisen oder Ängste entstehen z.B.:

  • durch die hormonelle Veränderung
  • wenn die Schwangerschaft ungeplant war
  • bei partnerschaftlichen und familiären Problemen
  • durch einen zurückliegenden Schwangerschaftsabbruch
  • wenn finanzielle Nöte bestehen
  • bei einer vorausgegangenen Frühgeburt
  • bei Behinderung eines Geschwisterkindes
  • durch die Trauer um ein verlorenes Kind
  • wenn die Schwangerschaft Komplikationen mit sich bringt und Sie um die Schwangerschaft bangen
  • wenn Sie über einen späten Schwangerschaftsabbruch (nach einer medizinischen Indikation) nachdenken

Dies kann sich äußern:

  • durch anhaltendes Grübeln
  • durch häufiges Weinen
  • durch Reizbarkeit
  • durch Versagensängste
  • durch Gefühlsleere
  • durch Selbstzweifel
  • wenn es scheinbar nicht gelingt, eine Bindung zum Kind aufzubauen.

Ein anhaltendes Stimmungstief in dieser Zeit kann auch auf eine Schwangerschaftsdepression hindeuten. Oftmals hilft eine beraterische Begleitung während der Schwangerschaft, indem diesen Gefühlen und Themen ein Raum gegeben wird und an einer Veränderung gearbeitet werden kann.

 

Belastende Geburtserlebnisse

Eine Geburt kann von einer Frau, aber auch einem Mann als unerwartet belastend oder gar traumatisch erlebt werden, z. B. können ein ungeplanter Kaiserschnitt, Komplikationen während der Geburt bis hin zu einer lebensbedrohlichen Situation für Mutter und Kind, außerordentlich stark und lang empfundene Wehen sowie eine unsensible oder unzureichende Betreuung in der Klinik das Geburtserlebnis nachhaltig prägen.

Als Folgen können auftreten:

  • Selbstzweifel
  • Bindungsstörungen
  • Schuldgefühle
  • Depressionen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Krisen in der Partnerschaft
  • Probleme in der Sexualität
  • Vermeiden einer weiteren Schwangerschaft
  • Angst vor einer nächsten Geburt

Betroffene brauchen einen Raum und Verständnis, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten und in ihr Leben zu integrieren. Hierbei können psychosoziale Beratungsgespräche eine Hilfestellung und Entlastung bringen.

Viele Frauen erleben nach der Entbindung den sogenannten „Babyblues“, der sich in häufigem Weinen, Traurigkeit, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und Erschöpfung oder selten auch Schlafstörungen äußern kann. Dieser Babyblues ist eine Folge der vielschichtigen körperlichen und psychischen Veränderungen, die mit der Geburt eines Kindes einhergehen. Die Symptome verschwinden in der Regel von allein.

Manchmal ist der Verlauf nicht so günstig und es entwickelt sich eine postpartale Depression. Diese kann auch noch irgendwann im ersten Jahr nach der Entbindung auftreten. Die Symptome können sich erstrecken von einem inneren Leeregefühl, Ängsten, Panikattacken, Zwangsgedanken über psychosomatische Beschwerden bis hin zu Suizidgedanken. Die Ursachen liegen u.a. in psychischen Erkrankungen in der eigenen Vorgeschichte oder Familie, depressiven Episoden in der Schwangerschaft, dem eigenen hohen Erwartungsdruck, eine gute Mutter zu sein oder im Geburtserlebnis selbst. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung kann die Krise mehrere Wochen bis Monate dauern.

Wir unterstützen Sie in der Beratung auf dem Weg aus der Belastungssituation und Krise heraus.

Bei einer schwerwiegenderen Depression empfehlen wir eine psychotherapeutische oder psychiatrische ambulante oder stationäre Behandlung (idealerweise in einer Mutter-Kind-Einrichtung).

Deutlich seltener (mit 0,2%) tritt während der Schwangerschaft oder nach der Entbindung eine postpartale Psychose auf. Die Symptome können sich zu Beginn in Konzentrations- und Denkstörungen, Antriebsstörungen, Reizbarkeit oder Depressivität bemerkbar machen und sich dann zu Angststörungen, Zwangsgedanken, Wahnvorstellungen, Halluzinationen bis hin zu Suizidgedanken entwickeln. Risikofaktoren oder Auslöser sind auch hier eigene psychische Belastungen in der Vergangenheit oder in der Familie, das Geburtserlebnis sowie die hormonelle Umstellung.

Wir empfehlen in diesen Fällen eine psychiatrische Klärung, in der es darum geht, ob eine psychiatrische, eventuell stationäre Behandlung angezeigt ist, unter Umständen unterstützt durch eine medikamentöse Beigabe.

Ein Kind in der Schwangerschaft zu verlieren, ist ein Verlusterlebnis, das Menschen sehr viel Kraft zur Bewältigung abverlangt. Wir bieten Ihnen unterstützende Gespräche, z.B.

  • wenn Ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben ist und verschiedene Fragen und Ängste Sie beschäftigen.
  • wenn Sie eine Schwangerschaft abbrechen mussten
  • wenn Sie sich nach einem pränatal-diagnostischen Befund gegen die Schwangerschaft entschieden haben
  • wenn nach dem Verlust Ihrer Schwangerschaft Ihre Angehörigen, Ihr/e Kollege*innen oder Ihr/e Partner*in erwarten, dass Sie Ihre Trauer beenden und wieder „funktionieren“.
  • wenn der Verlust eines Kindes Probleme in der Partnerschaft hervorruft.
  • wenn Sie sich einige Zeit nach dem Verlust des Kindes fragen, ob Sie es wagen wollen oder können, wieder schwanger zu werden.

Eine Beratung kann in der akuten Situation oder manchmal auch später als Begleitung in der Trauer und Hilfe bei der Verarbeitung des Erlebten eine wichtige Unterstützung sein.