pro familia ist im Feld der Sexuellen Bildung seit vielen Jahren ein anerkannter und verlässlicher Partner in der Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Baden Württemberg. Die pro familia Beratungsstelle Ludwigsburg bietet Sexuelle Bildung in Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführenden Schulen, SBBZ, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und für außerschulische Gruppen an.
Stellungnahme der gsp (Gesellschaft für Sexualpädagogik): „Für eine starke Sexuelle Bildung: Schutz, Aufklärung und Menschenrechte sichern“
Im Folgenden lesen Sie die Stellungnahme der gsp für eine Stärkung des Rechts auf Sexuelle Bildung. Auch der pro familia Landesverband Baden-Württemberg hat diese unterzeichnet:
Stellungnahme „Für eine starke Sexuelle Bildung: Schutz, Aufklärung und Menschenrechte sichern“
Wir wenden uns entschieden gegen politische Bestrebungen, Sexuelle Bildung für Kinder einzuschränken sowie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu negieren, wie es zuletzt die AfD in der Drucksache 20/14717 (31.01.2025)[1] formulierte. Diesen Vorstoß der AfD sehen wir als einen massiven Rückschritt hinter ein wissenschaftlich fundiertes Sexualitätsverständnis und grundlegende sexuelle und reproduktive Menschenrechte. Für die sexuelle Integrität und Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist eine umfassende, altersadäquate und diversitätsbewusste Sexuelle Bildung von großer Bedeutung. Auch belegen wissenschaftliche Studien (FEMM 2022[2]), dass Sexuelle Bildung maßgeblich zur Geschlechtergerechtigkeit, zur Prävention geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt sowie zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Menschen beiträgt.
Sexuelle Bildung als Menschenrecht
Sexuelle Bildung ist ein fundamentales Menschenrecht, das sowohl in internationalen Menschenrechtsabkommen als auch in der nationalen Gesetzgebung verankert ist. Sie gewährleistet den Zugang zu Informationen und Fähigkeiten, die für das Verständnis der eigenen geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung, für die Förderung von Respekt gegenüber anderen und für die Wahrung der sexuellen und reproduktiven Rechte unabdingbar sind. Das Recht auf umfassende Sexuelle Bildung ist daher nicht nur eine Frage des Wissens, sondern auch der Gesundheit und der persönlichen Freiheit. Jede Einschränkung dieses Rechts gefährdet sowohl das individuelle Wohlbefinden als auch das gesellschaftliche Zusammenleben, das auf gegenseitigem Respekt und Verantwortung beruhen muss.
Eine Politik, die darauf abzielt, Sexuelle Bildung einzuschränken oder zu verunmöglichen, untergräbt diese grundlegenden Rechte. Eine derartige Ignoranz gegenüber dem Recht der Kinder und Jugendlichen auf sachliche und altersgerechte Informationen gefährdet ihre körperliche und seelische Gesundheit und schafft zugleich eine Gesellschaft, in der Diskriminierung und Gewalt gedeihen können.
Die Bedeutung Sexueller Bildung für alle Altersgruppen
Sexuelle Bildung ist ein lebenslanger Prozess. Sexualität ist ein zentraler Bestandteil des menschlichen Lebens, und jeder Mensch soll in der Lage sein, selbstbestimmt über seine sexuellen und reproduktiven Rechte zu entscheiden. Studien zeigen, dass die Vermittlung von sexualitätsbezogenem Wissen und Sexuelle Bildung im Jugend- und Erwachsenenalter nicht nur vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) und ungewollten Schwangerschaften schützt, sondern auch die Grundlage für gesunde, konsensuelle und respektvolle Beziehungen bildet.
Politische Forderungen, die diese Tatsachen ignorieren, indem sie versuchen, Sexualaufklärung zu verhindern, unterstützen damit Unwissenheit. Dies führt zu einer Gesellschaft, in der gefährliches Halbwissen und Mythen über Sexualität und geschlechtliche Vielfalt gedeihen können – mit negativen Konsequenzen für alle Menschen.
Sexuelle Bildung von Kindheit an – als Schutz vor sexualisierter Gewalt
Bereits Kinder benötigen eine altersgerechte Sexuelle Bildung, um sprachfähig zu sein und sich ihrer eigenen Körpergrenzen bewusst zu werden. Dies setzt sprachfähige und informierte Eltern und pädagogische Fachkräfte voraus, die Sexualität nicht tabuisieren, sondern einen gesprächsbereiten Umgang vorleben. Dabei ist es wichtig, zu unterscheiden: Sexuelle Bildung in der Kindheit bedeutet nicht, Kinder mit erwachsenen Sexualitätskonzepten zu konfrontieren, sondern sie altersgerecht in ihrer Körperwahrnehmung, ihrem Wissen über Grenzen und Bedürfnisse sowie in ihrem Recht auf körperliche Selbstbestimmung zu stärken. In der o.g. Drucksache der AfD werden diese Ebenen vermischt und damit Schutzmaßnahmen untergraben, die nachweislich das Risiko für sexualisierte Gewalt verringern. Wer Sexuelle Bildung in der Kindheit abschaffen will, schützt damit nicht die Kinder, sondern potenzielle Täter*innen.
In Deutschland sind etwa 9 % der Kinder und Jugendlichen ohne Behinderungen und 31 % der Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen von sexualisierter Gewalt betroffen (Chodan et al. 2021[3]). Ein Großteil der Täter*innen stammt aus dem engen Familien- oder sozialen Umfeld (UBSKM 2022[4]). Eine ausschließliche Verlagerung der Sexualaufklärung für Kinder in die Familie, wie die AfD es in der o.g. Drucksache fordert, ist nicht im Sinne des Kindeswohls und beschränkt die Möglichkeiten von Kindern, sich im Fall von Grenzverletzungen und Gewalterfahrungen mitzuteilen und Hilfe zu erhalten.
Wissenschaftliche Grundlage und Fachlichkeit der Sexualpädagogik
Sexualpädagogische Forschung ist ein eigenes Forschungsfeld, stützt sich darüber hinaus aber auch auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse aus verschiedenen benachbarten Disziplinen, darunter Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit, Sexualwissenschaft, Psychologie, Gesundheitswissenschaft und Soziologie. Diese wissenschaftliche Absicherung ist notwendig, um sicherzustellen, dass Sexuelle Bildung sachlich, reflektiert und inklusiv erfolgen kann. Im Zentrum stehen nicht nur Fragen der Vermittlung von Fakten, sondern auch der Förderung von Achtsamkeit und Verantwortung im Umgang mit der eigenen Sexualität und Beziehungsgestaltung sowie der anderer Personen.
Mit o.g. Drucksache wird die Fachlichkeit und die wissenschaftliche Grundlage der Sexuellen Bildung in Frage gestellt. Dies ist nicht nur ein Angriff auf die Arbeit von Sexualpädagog*innen, sondern auch ein Angriff auf die Wissenschaft selbst. Eine solche Strategie der Wissenschaftsfeindlichkeit trifft derzeit auch gezielt die Geschlechter- und Rassismusforschung und hat weitreichende Konsequenzen für Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen, die in ihrer alltäglichen Arbeit eingeschränkt oder persönlich angegriffen werden.
Für eine starke Sexuelle Bildung
Es liegt auf der Hand, dass Sexuelle Bildung vor Missbrauch, Gewalt und Diskriminierung schützt, die Selbstbestimmung fördert und zu einer gleichberechtigten und respektvollen Gesellschaft beitragen kann. Wir appellieren an alle politischen Entscheidungsträger*innen, sich für eine evidenzbasierte, umfassende und altersgerechte Sexuelle Bildung einzusetzen, die die Rechte und das Wohl jedes Einzelnen schützt und fördert.
Der Vorstand der gsp
Berlin, 14.02.2025
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[1] URL: https://dserver.bundestag.de/btd/20/147/2014717.pdf (zuletzt abgerufen am 14.12.2025)
[2] FEMM Committee on Women’s Rights and Gender Equality (2022): Comprehensive Sexuality Education: Why is it important? URL: https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2022/719998/IPOL_STU(2022)719998_EN.pdf (zuletzt abgerufen am 14.02.2025)
[3] Chodan et al. (2021): Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen: Erweiterter Forschungsstand seit 2014 und praktische Konsequenzen. In: Zeitschrift für Sexuxalforschung, 2021, 34(03), S. 137-151
[4] UBSKM: Zahlen und Fakten. Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. URL: https://beauftragte-missbrauch.de/fileadmin/Content/pdf/Zahlen_und_Fakten/240703_Fact_Sheet_Zahlen_und_Fakten_zu_sexuellem_Kindesmissbrauch_UBSKM.pdf (zuletzt abgerufen am 14.02.2025)
Wichtige Information zu unseren sexualpädagogischen Projekten
Die nachfolgende Information richtet sich an Einrichtungen, die Interesse an unseren sexualpädagogischen Projekten haben:
Da wir in in den vergangenen Schuljahren mehr Projekt-Anfragen bekamen, als wir anbieten können, mussten wir immer wieder einigen Schulen absagen. Aus diesem Grund haben wir einen Anmeldezeitraum, in dem Projektanfragen für das kommende Schuljahr gestellt werden können. Schulen, die im laufenden Schuljahr leider nur einen Wartelistenplatz bekommen konnten werden bei der Vergabe für das kommende Schuljahr bevorzugt berücksichtigt.
Für Anfragen für das Schuljahr 2025/26 werden wir das Anfrageformular ab ca. Juni 2025 hier freischalten.
Ihr Team Sexuelle Bildung, pro familia Ludwigsburg
Aktuelle Fortbildungen
Sexualität ist ein wesentlicher Teil der Persönlichkeit jedes Menschen und entsprechend auch Teil des pädagogischen Berufsalltags. Kinder haben viele Fragen, die aus reiner Neugierde entstehen. Das ist normal und gehört zur kindlichen Sexualentwicklung dazu. Sexuelle Bildung begleitet Menschen auf dem Weg ihre Sexualität selbstbestimmt zu gestalten, sexuelle und reproduktive Rechte einzufordern und nimmt eine wichtige Rolle in der Prävention sexualisierter Gewalt ein.
In dieser Fortbildung möchten wir in das spannende Feld der sexuellen Bildung eintauchen und Sie in der Erarbeitung der eigenen Handlungskompetenz für die sexualpädagogische Arbeit begleiten. Dies geschieht anhand folgender Bausteine: Reflexion - Wissen - Methoden & Material.
Die Fortbildung richtet sich an (sozial-) pädagogische Fachkräfte und alle anderen, die in Ihrem beruflichen Alltag mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
Teilnahmegebühr: 50,- € pro Person
Anmeldungen bitte an: bildung.ludwigsburg@profamilia.de mit folgenden Angaben:
Name, Beruf/Funktion, Rechnungsadresse, Telefonnummer
Sexualpädagogische Angebote
Für den Kindergarten
Für Kinder im letzten Kindergartenjahr
Kenntnisse über den eigenen Körper, die eigene Gefühlswelt und die eigenen Grenzen sind für Kinder sehr bedeutend. Eine altersgemäße Aufklärung ist somit eine wichtige Voraussetzung, sowohl für ein gutes Selbstwertgefühl als auch die Entwicklung der Identität, und bietet damit Schutz vor Übergriffen und Gewalt.
Im Projekt „Entdeckungsreise Ich & Du“ erarbeiten Pädagog*innen mit den Kindern auf spielerische und sensible Art folgende Themenbereiche:
- Wissen über den Körper
- Schöne und unangenehme Gefühle
- Angenehme und unangenehme Berührungen
- Gute und schlechte Geheimnisse
- Nein, das möchte ich nicht! Wer kann mir helfen?
Das Projekt trägt mit Hilfe von altersgerechten Vorlesegeschichten und Materialien zur Stärkung und dem Selbstbewusstsein der Kinder bei. Das Kind und sein Entwicklungsstand stehen dabei stets im Zentrum.
So lernen die Kinder zum Beispiel ihre eigenen Gefühle und Grenzen besser kennen. Sie erfahren, wie sie sich Hilfe holen können, wenn ihnen ein unangenehmes Gefühl einen Hinweis für unangemessenes Verhalten gibt und lernen, wie sie den Unterschied zwischen einem guten und schlechten Geheimnis erkennen können.
Zu jeder Projekteinheit erhalten die Eltern einen Informationsbrief, der die besprochenen Inhalte genauer erläutert. Gleichzeitig enthält der Brief Anregungen, wie diese präventive Erziehungshaltung im Alltag zu Hause umgesetzt werden kann.
Rahmenbedingungen
Das Projekt mit den Kindern geht über insgesamt 4 Termine à 60 Minuten.
Jeweils 5-7 Kinder im letzten Kindergartenjahr vor Schulbeginn können pro Projektgruppe teilnehmen.
Hinzu kommt ein Elterninformationsabend, der über die psychosexuelle Entwicklung der Kinder informiert und das Projekt „Entdeckungsreise Ich & Du“ vorstellt.
Kosten
Projekt (4 Termine à 60 Minuten): 260,- €
Elternabend: 165,- €
Kontakt
Fragen zum Projekt „Entdeckungsreise Ich & Du“ beantworten wir Ihnen gerne unter bildung.ludwigsburg@profamilia.de
Achtsamer Umgang mit kindlicher Neugierde und Körpergefühlen
Kinder entdecken schon früh den eigenen Körper, sind neugierig auf sich selbst und auf alles,
was ihnen begegnet. Vom Babyalter an sind sie mit ihrem Körper, seinen Besonderheiten und Veränderungen beschäftigt. Kindliches Körpererleben zeigt sich sowohl in dem Bedürfnis nach Geborgenheit und Nähe, als auch in der Freude am eigenen und Neugierde an anderen Körpern.
Manchmal sind wir Erwachsenen verunsichert von den Ausdrucksformen kindlichen
Körpererlebens. Dann wissen wir nicht genau:
- Wie antworte ich auf die Fragen von Kindern?
- Was müssen, sollen oder können Kinder schon wissen und verstehen?
- Und wie reagieren wir angemessen auf Körpererkundungsspiele?
Eine gute und achtsame Begleitung von Kindern in diesen Bereichen ist sehr wichtig. So können Kinder ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln, einen guten Bezug zum eigenen Körper und den persönlichen Grenzen aufbauen. Dies ist ein wichtiger Bestandteil zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Aufgeklärte Kinder sind auch geschütztere Kinder.
Damit Sie ihr Kind sicher begleiten können, vermittelt der Vortrag wichtiges Hintergrundwissen zur psychosexuellen Entwicklung im Alter von 0-6 Jahren. Hierdurch können sie lernen, ungezwungen und dennoch sensibel mit diesem Thema umzugehen. Von unserer Referentin erfahren sie:
- Was kindliche Körpergefühle sind.
- Wie eine die Persönlichkeit stärkende Sexualerziehung aussehen kann.
- Wie sie ihr Kind stärken und unterstützen können, um es vor sexuellen Übergriffen zu schützen.
Eltern, Großeltern, pädagogische Fachkräfte & alle Interessierten sind herzlich eingeladen, durch diesen Vortrag mutiger und wissender zu werden. Der Vortrag bietet die Gelegenheit, alle Fragen zum Thema „kindliche Körpergefühle und Sexualerziehung“ zu stellen, um im Alltag sicher handeln zu können.
Referentin
Die Referentin Gabi Plan-Geiger ist seit vielen Jahren bei der Beratungsstelle pro familia tätig.
Sie berät und begleitet Eltern, gibt Workshops sowie Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und entwickelt Materialien für sexualpädagogische Angebote und Projekte.
Kosten
Elternabend (ca. 1,5h): 165,-€
„Wie schütze ich Kinder vor sexualisierter Gewalt?“
„Wie spreche ich mit Kindern, ohne ihnen Angst zu machen?“
„Wie kann ich mein Kind stärken?“
„Wie sieht eine die Persönlichkeit stärkende und schützende Sexualerziehung aus?"
Diese Fragen beschäftigen viele Eltern und Fachkräfte.
Im Vortrag werden Hintergrundinformationen zu sexualisierter Gewalt, das Erkennen möglicher Signale, Täter*innen-Strategien, sexuelle Übergriffe unter Kindern, sowie Zahlen und Fakten erläutert.
Anschließend werden die einzelnen Bausteine der Prävention für Kinder vorgestellt: Körperwissen und Aufklärung, körperliche Selbstbestimmung, Differenzierung von guten und schlechten Gefühlen und Berührungen sowie guten und schlechten Geheimnissen, Nein sagen, Hilfe holen.
Der Vortrag vermittelt hier notwendiges Hintergrundwissen zu sexualisierter Gewalt. Gleichzeitig erfahren Eltern viele praktische Beispiele, wie sie ihr Kind im Alltag möglichst gut stärken können, ohne sie zu ängstigen.
Referentin
Gabi Plan-Geiger, Sozialpädagogin und Sexualpädagogin bei pro familia Ludwigsburg
gabi.plan-geiger@profamilia.de
Kosten
Elternabend (ca. 1,5h): 165,- €
Zielgruppe
Eltern
Für die Grundschule
Für Kinder in der 4. Klasse
Inhalte des Projekts
- Positive Haltung zum eigenen Körper
- Der Körper - äußere und innere Geschlechtsmerkmale benennen
- Veränderungen in der Pubertät
- Angemessene Sprache für Geschlechtsorgane und Sexualität
- Zyklus und Menstruation – Samenerguss und Fruchtbarkeit
- Entstehung eines Kindes
Idealerweise geht dem Projekt ein Elternabend voraus, an dem wir über Inhalte und Methodik informieren und für die Fragen der Eltern offen sind. Wir arbeiten im Workshop mit einem Tandem aus Pädagog*innen und wechseln zwischen Einheiten in der Gesamtgruppe und in Kleingruppen ab. Die Kinder sollen einen geschützten Rahmen für einen Austausch zu dem sensiblen Thema haben und auch erleben, dass man gemeinsam über das Thema Sexualität und Körperlichkeit sprechen kann.
Kosten
Elternabend (ca. 1,5 Stunden)
- ein*e Referent*in: 110,- €
- zwei Referent*innen: 165,- €
Workshop (4 Schulstunden)
- zwei Referent*innen: 400,- €
Für Kinder der 3./4. Klasse und deren Eltern
Jedes vierte Mädchen und jeder neunte Junge sind laut Statistik von sexualisierter Gewalt betroffen. Kein Kind kann sich davor alleine schützen. Wir Erwachsenen tragen die Verantwortung für ihren Schutz. pro familia Ludwigsburg hat dazu ein Präventionsprojekt entwickelt, das Kinder stärkt und Erwachsenen hilft, Kindern zu helfen.
Das Projekt richtet sich an Schüler*innen der 3./4. Grundschulklasse, sowie an deren Eltern und Lehrer*innen. Es dient der Aufklärung über sexualisierte Gewalt, trägt zu einer Sensibilisierung für das Thema und zu einer Stärkung des Umfelds der Kinder bei.
Für Klassen der Klasstenstufe 4 ist der späteste Projektbeginn Anfang Mai.
Module des Projektes sind
- Elternabend zum Thema sexualisierte Gewalt
- Dreiteiliger Workshop in der Schulklasse (1x3 und 2x2 Schulstunden)
Bausteine des Workshops
- Körperwissen und Aufklärung
- körperliche Selbstbestimmung
- Unterscheiden zwischen guten und schlechten Gefühlen und Berührungen
- Unterscheiden zwischen guten und schlechten Geheimnisse
- Nein sagen & Hilfe holen
Diese werden durch altersgerechte Methoden wie z.B. Bewegungsspiele, Rollenspiele, Gruppendiskussionen, Malen u.v.m. erarbeitet.
Ziel des Workshops ist es, Kinder so zu stärken, dass sie sexuelle Übergriffe frühzeitig als solche erkennen und sich Hilfe holen können.
Wir arbeiten in diesem Projekt in zwei Gruppen. Diese werden nicht nach „Jungs“ und „Mädchen“ eingeteilt. Die Kinder dürfen sich, je nach Interesse und Zugehörigkeitsgefühl, selbst einer Kleingruppe zuordnen. Wir bitten Sie daher im Vorhinein keine Einteilung nach den Kategorien „Jungs“ und „Mädchen“ vorzunehmen.
Kosten
Elternabend (ca.1,5 Stunden)
- ein*e Referent*in: 110,- €
- zwei Referent*innen: 165,- €
Workshop (1x3 und 2x2 Schulstunden)
- zwei Referent*innen: 680,- €
Da die Anfahrt für uns teils sehr weit ist, wäre es von Vorteil, wenn wir mit 2 Schulklassen nacheinander arbeiten könnten.
Weitere Angebote im Rahmen des Projekts
Im Rahmen des Projekts sind auf Nachfrage auch Informationsgespräche mit den Lehrkräften sowie eine Fortbildung für Lehrkräfte und das Team der Kernzeitbetreuung möglich. Sprechen Sie uns bei Interesse gerne darauf an, damit wir ein für Sie passendes Angebot bieten können.
Für die 5./6. Jahrgangsstufe
Für Junge Menschen ab der 5. Klasse
Im Mittelpunkt dieses Workshops steht der wertschätzende Zugang zu all den körperlichen und psychosozialen Prozessen während der Pubertät.
Mit interaktiven, altersgerechten Methoden und Materialien werden spezifische Körperveränderungen, Rollenerwartungen, Grenzen, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sowie alles rund um das Thema Liebe besprochen und erklärt.
In der Arbeit mit den Schüler*innen ist uns wichtig, über die Wissensvermittlung hinaus Raum für die Klärung von Fragen und Unsicherheiten zu geben. Die Grundlage hierfür bildet eine vertrauensvolle Atmosphäre, die von einem respektvollen und diskriminierungsarmen Miteinander lebt.
Rahmenbedingungen
Der Workshop geht über 5 Schulstunden, die in Groß- und Kleingruppenphasen aufgeteilt sind. In der Regel arbeiten wir im Tandem mit einer Klasse pro Projekttag. Dadurch, dass wir die Gruppe im Laufe des vormittags aufteilen, benötigen wir zwei Räume.
Kosten
Workshop (5 Schulstunden):
- zwei Referent*innen: 490,- €
Elterninformationsabend (ca. 1,5h):
- ein*e Referent*in: 110,- €
- zwei Referent*innen: 165,- €
Ab der 8. Jahrgangsstufe
Für junge Menschen ab der 8. Klasse
Dieser Workshop hat zum Ziel, jungen Menschen Körperkompetenz und Verhaltenssicherheit zu vermitteln und ihnen dadurch mehr Selbstvertrauen in den Lebensbereichen Beziehung, Liebe und Sexualität zu geben.
Folgende Themenbereiche werden erarbeitet:
- Unser Körper und dessen Abläufe sind die Basis unseres Erlebens und unserer Sexualität.
Den eigenen Körper zu kennen ist wichtig, um sich in der eigenen Haut zu Hause zu fühlen. - Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
- Was ist in einer Beziehung wichtig, damit Sexualität positiv erlebt werden kann?
Was kann ich tun, wenn ich zu Sex gedrängt werde?
Was kann ich tun, wenn ich unsicher bin? - Was passiert beim 1. Mal?
- Schutz vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.
- Welche Verhütungsmittel gibt es und wie wirken sie?
- Wann musst du zum Frauenarzt? Was passiert da?
- Möglichkeit, Fragen zu Körper, Sexualität und Liebe zu stellen
Die Jugendlichen sollen bestärkt werden, statt einem vermeintlichen Gruppendruck nachzugeben, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und auf sie zu hören.
Rahmenbedingungen
Im Workshop wird mit unterschiedlichen kreativen und spielerischen Methoden gearbeitet. Anschaulichkeit und die eigene Beteiligung erleichtern den emotionalen Zugang zum Thema.
Es wird sowohl mit der ganzen Klasse als auch in Kleingruppen gearbeitet.
Kosten
Workshop (5 Schulstunden)
- zwei Referent*innen: 490,- €
Elternabend (1,5 Stunden)
- ein*e Referent*in: 110,- €
- zwei Referent*innen: 165,- €
Für junge Menschen ab der 8. Klasse
Dieses Angebot bietet den teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit, im geschützten Rahmen fundierte Informationen zu erhalten. Wir sind dabei offen für die jeweiligen Interessenschwerpunkte der Gruppe bzw. für alle auftauchenden Fragen zum Thema Sexualität (sexuelle Entwicklung, Besuch beim Frauenarzt, Sexualität, das „erste Mal“, ungeplante Schwangerschaft, Schwangerschaftskonflikt, -abbruch, Hilfen für jugendliche Schwangere, Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten…).
Vor allem jedoch sollen hier die verschiedenen Verhütungsmethoden in ihrer Wirkungs- und Anwendungsweise erklärt werden.
Kosten und Rahmenbedingungen
Dieses Angebot geht über 2 Schulstunden (90 min.).
- Schulklassen und größere Gruppen (zwei Referent*innen): 200,- €
- Gruppen bis 16 Personen (ein*e Referent*in): 100,- €
Für geflüchtete Jugendliche
Für geflüchtete Jugendliche ab 15 Jahren
Mehr Körperkompetenz und Verhaltenssicherheit und dadurch mehr Selbstvertrauen in den Lebensbereichen Beziehung, Liebe und Sexualität ist das Ziel.
Themen können sein:
- Der Körper und dessen Abläufe
- Beziehung leben, Grenzen setzen, Respekt zeigen.
- Was passiert beim 1. Mal?
- Welche Verhütungsmittel gibt es und wie wirken sie?
Wir kommen für 3 x 2 Schulstunden in die Klasse/Gruppe, arbeiten ohne Lehr-/Betreuungsperson und behandeln Themen zur Körperaufklärung, Hygiene, Verhütung, Werte und Normen. Auch Themen wie sexualisierte Gewalt, Jungfräulichkeit, Sexuelle Vielfalt, Zwangsverheiratung werden angesprochen.
Kosten und Rahmenbedingungen
Dieses Angebot für Gruppen von max. 16 Personen (bei wenig Deutschkenntnissen: max. 6-8 Personen) geht über 3 x 2 Schulstunden und kostet 300,- €.
Für Menschen mit Behinderung
Module des Gesamtprojektes:
- Mehrteiliger Workshop mit den Jugendlichen (mein Körper, meine Sexualität, Freundschaft oder Beziehung, Schattenseiten der Sexualität, Grenzen setzen)
- Elterninfoabend
- Fortbildungsangebot für Lehrkräfte von SBBZ und Mitarbeitende der Lebenshilfe
Sehr anschauliches Material erleichtert das Begreifen.
Kosten und Rahmenbedingungen
In diesem Projekt kommen wir an 3 Terminen für je 2 Schulstunden in die Klasse/Gruppe. Je Gruppe können bis zu 8 Personen teilnehmen. Bitte besprechen Sie mit uns die Bedarfe der Teilnehmenden.
Elternabend (ca.1,5 Stunden):
- ein*e Referent*in: 100,- €
- zwei Referent*innen: 130,- €
Workshop (3 x 2 Schulstunden):
- ein*e Referent*in: 270,- €
- zwei Referent*innen: 540,- €
Online Beratung zur Menstruation
Dieses Projekt ist im Kontext des Kooperationsprojekts "Behinderung, Partnerschaft und Sexualität" vom Landesverband pro familia Baden-Württemberg und der Lebenshilfe Stuttgart e.V. entwickelt worden. Mit diesem Angebot wollen wir Sie dabei unterstützen, behutsam und wertschätzend, alles rund um das Thema Menstruation zu besprechen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Online Beratung - Mutter-Tochter-Gespräche
Zuschüsse
Staatliche Schulen können beim Regierungspräsidium Stuttgart Zuschüsse für unsere sexualpädagogischen Projekte beantragen. Derzeit (Stand: Januar 2025) gewährt das RP auf Antrag für jede Unterrichtsstunde von 45 Minuten einen Zuschuss von bis zu € 15,34. Wenn wir für eine Klasse in zwei Gruppen mit zwei Referent*innen kommen, kann dieser Zuschuss für jede Gruppe beantragt werden.
Dazu reichen Sie nach der Veranstaltung die Rechnung und das Bestätigungsblatt für eine sexualpädagogische Veranstaltung des Regierungspräsidiums (PDF) beim Regierungspräsidium ein. Detaillierte Informationen entnehmen Sie dem Merkblatt für Zuschüsse für sexualpädagogischen Veranstaltungen (PDF).
Kontaktperson beim RP für Zuschüsse sexualpädagogischen Veranstaltungen:
Patrick Kommerell
Regierungspräsidium Stuttgart
Referat 75 -Schule und Bildung-
Ruppmannstr. 21
70565 Stuttgart
Telefon: 0711 904-17545
E-Mail: patrick.kommerell@rps.bwl.de
Rahmenbedingungen
Die Angebote der pro familia Beratungsstellen in Baden-Württemberg werden als Ergänzung des schulischen Auftrages zur Sexualerziehung in den Schulalltag integriert und basieren auf einer sexualfreundlichen, emanzipatorischen und inklusiven Sexualpädagogik der Vielfalt.
Sie sind altersgerecht hinsichtlich Entwicklungs- und Wissensstand der Schüler*innen, berücksichtigen kulturelle, soziale und genderspezifische Gegebenheiten und orientieren sich an der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen.
Für die schulischen Angebote aller pro familia Beratungsstellen in Baden-Württemberg gelten die allgemeinen Rahmenbedingungen. Weitere Informationen und die Höhe der Kostenbeteiligung für Veranstaltungen in Ihrer Schule vor Ort erhalten Sie von der zuständigen pro familia Beratungsstelle in Ihrer Stadt / in Ihrem Kreis.