Vorgeburtliche Untersuchungen – auch pränatale Diagnostik (PND) genannt - werden oft als Möglichkeit angeboten, alles Erdenkliche für die Gesundheit des Kindes zu tun. Die Methoden der PND wurden insbesondere für Paare mit einem überdurchschnittlichen Risiko für ein Kind mit einer bestimmten Krankheit oder Beeinträchtigung entwickelt. Schwangere und Paare können sich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft, aber auch bereits vor einer Schwangerschaft dazu beraten lassen.

Alle pro familia Berater und Beraterinnen, die nach auffälligem Befund beraten, verfügen über eine Ausbildung in der Schwangerschaftskonfliktberatung und über eine psychosoziale Zusatzausbildung. Dabei sind sie in ein „Kooperationsnetzwerk vorgeburtliche Diagnostik OWL“ eingebunden.

 

Die Eröffnung von Befunden führt häufig zu einer Schockreaktion bei den Betroffenen. Trauer, Wut und Schuldgefühle können dazu führen, dass Inhalte der Erstberatung in der Praxis oder in der Klinik  nicht aufgenommen werden können. Die zusätzliche Beratung durch eine Ärztin bei pro familia ermöglicht, neben der Begleitung in einer psychisch sehr belastenden Situation, die Erläuterung von Befunden und Therapiemöglichkeiten.

Für jede Frau/jedes Paar entsteht durch die Diagnose einer Auffälligkeit beim Ungeborenen eine besondere Belastung. Das zuvor positiv besetzte Schwangerschaftserleben, die freudige Erwartung wird gravierend gestört. Die Frau/das Paar sehen sich mit einer Situation konfrontiert, in der sie vielleicht sogar in letzter Konsequenz eine Entscheidung über den Fortbestand oder die Beendigung der Schwangerschaft treffen müssen. Die psychologischen Fachkräfte bei pro familia können Paare dabei unterstützen, wieder handlungs- und entscheidungsfähig zu werden und das Erlebte auch auf lange Sicht gut zu verarbeiten.

Zu einer Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft und zur Eröffnung einer Lebensperspektive mit einem behinderten oder kranken Kind gehört auch die Beratung über mögliche soziale, rechtliche und finanzielle Hilfen.