Bestimmen von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen
Zyklen reagieren auf das Leben und sind deshalb immer wieder unterschiedlich lang. Wenn fruchtbare und unfruchtbare Tage durch Rechnen und Zählen bestimmt werden, ist das sehr unsicher. Egal ob dafür Kalender, Perlenkette oder App verwendet werden.
Möglichkeiten Fruchtbarkeit wahrzunehmen:
Die Temperatur-Methode
Nach dem Aufwachen zuerst die Temperatur messen und den Wert in ein Kurvenblatt eintragen oder speichern. Auf mögliche Störungen wie Krankheit, unterschiedliche Uhrzeit achten. Um den Eisprung steigt die Temperatur an und die unfruchtbare Zeit beginnt am dritten Tag.
Die Schleim-Methode (Mucus, Billings)
Im Schleim aus dem Gebärmutterhals können Spermien überleben. Wer am Eingang der Vagina Feuchtigkeit spürt oder Schleim sieht, muss Fruchtbarkeit annehmen bis der Schleim für drei Tage weg ist. Notieren. Mögliche Störungen sind z.B. Blut, Erregung, Krankheit.
Muttermund
Mit einem sauberen Finger in der Vagina tasten und notieren. In der fruchtbaren Zeit ist der Muttermund weicher, geöffnet, höher.
Mit Spekulum, Spiegel und Lampe sind Muttermundöffnung und Schleim auch einsehbar.
Symptothermale Methode
Körperzeichen werden kombiniert und in doppelter Kontrolle ausgewertet. Damit können mehr Frauen sehr sicher unfruchtbare Tage bestimmen. (Pearl Index 0, 4)
Vorteile
- ohne gesundheitliche Nebenwirkungen
- sehr sicher, wenn die Regeln richtig angewendet werden (vergleichbar mit der Pille).
- geringe Kosten
- gute Körperwahrnehmung und Wissen um Fruchtbarkeit
- gemeinsame Verantwortung
- Damit kann eine Schwangerschaft verhütet oder angestrebt werden.
Nachteile
- Muss gelernt werden (drei bis vier Zyklen Lernen und Erproben).
- Wer nicht schwanger werden will, darf in den fruchtbaren Tagen kein Vorejakulat und Samen in die Vagina bringen. Das sind bei 24 bis 32 Tage langen Zyklen meist 10 bis 18 Tage.
- Wer in der fruchtbaren Zeit Kondom oder Diaphragma benutzt, hat nur deren Sicherheit (Pearl Index 2 – 5)
- Schützt nicht vor sexuell übertragbaren Erkrankungen
- Bei Stress, Erkrankungen, in der Stillzeit und den Wechseljahren können Eisprünge seltener sein und sicher unfruchtbare Zeiten werden weniger.
Es kommen immer wieder Hilfsmittel für die Beobachtung und Auswertung auf den Markt.
Kosten
Einmalig ca 40 € für Literatur, Thermometer 4 €, Digitalthermometer 8 bis 20 €, Beratungskosten regional unterschiedlich, Temperatur-und Hormoncomputer variieren je nach Modell erheblich
Persönliche Beratung
Wenn Sie mehr wissen wollen oder Fragen haben, wenden Sie sich an eine Ärztin, einen Arzt oder eine pro familia-Beratungsstelle.
Hier stehen Ihnen ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen und PädagogInnen als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung.